Lernhilfen zum Selbstlernen I – von Dorothee Raab

Gute Lernhilfen im Grundschulbereich erkennen

Nur Kinder, die Erfolgserlebnisse haben, können Lust und Ausdauer beim Lernen und Üben entwickeln, ihr Selbstvertrauen und ihre Selbstständigkeit bei der Arbeit stärken und ihre Leistungen steigern. Bei der Auswahl der richtigen Lernhilfe sollten verschiedene Kriterien berücksichtigt werden. Eine gute Lernhilfe muss auf das Alter, den Wissensstand des Kindes und auf die Lehrplananforderungen abgestimmt sein. Auch bestimmte lernpsychologische Kriterien spielen eine Rolle, damit die Erfolgserlebnisse überwiegen.

Lernhilfen müssen auf Alter, Wissensstand und Lehrplan abgestimmt sein.

Der Stoff sollte in kleinen Lernschritten vermittelt werden. Die Arbeits- und Übungsanleitungen sind leicht verständlich. Eine anschauliche und übersichtliche Seitengestaltung erleichtert Kindern den Zugang zu den Aufgaben und hilft ihnen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Die Illustrationen lassen viel Platz für eigene Aktivitäten, sie fordern die Kinder auf, mit- und weiterzumachen, um am Ende ein von ihnen selbst fertig gestelltes Produkt stolz präsentieren zu können.

Problematisch sind Aufgaben, die lernschwache Kinder noch zusätzlich verunsichern, zum Beispiel Multiple-Choice-Aufgaben mit falschen Lösungen oder das Gegenüberstellen ähnlich klingender Laute beziehungsweise ähnlich aussehender Buchstaben im Fach Deutsch. Wichtig ist eine langsame Steigerung des Anforderungsniveaus vom Einfachen zum Schwierigen, weil Kinder durch Überforderung leicht die Motivation verlieren können. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder durchaus etwas leisten wollen, aber von langen „Einbettungsgeschichten“ nur abgelenkt werden. Klare Aufgabenstellungen sowie kleine, abwechslungsreiche Lerneinheiten sorgen für Erfolgserlebnisse und erhöhen die Lernfreude.

Eine systematische Gliederung, die kleine Lernschritte, Abwechslung und klare Aufgabenstellungen bietet, schafft Erfolgserlebnisse.

Dorothee Raab