Individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler – von Gaby Miketta

Individuelle Förderung
Eltern fördern immer individuell. Das ist doch klar! Wir kennen unsere Kinder mit ihren Stärken und Schwächen schließlich besser als jeder Lehrer. Außerdem lieben wir unsere Kinder vorbehaltlos. Das ist allerdings nicht immer nur von Vorteil für sie: So sehen wir in unseren Kindern gerne, was wir sehen möchten, und wir fördern nur zu gerne, was uns passt. Wenn wir liebend gern Romane lesen, lassen wir nichts unversucht, unseren Nachwuchs für Bücher zu begeistern. Signalisiert die Tochter dagegen einen Hang zu Schach, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Logik, reagieren wir vielleicht irritiert: Von wem sie das nur hat? Vorsicht: Es sind unsere Kinder, aber ihre Talente und Interessen müssen mit unseren nicht deckungsgleich sein.

Achtung: Eltern sehen in Kindern gerne das, was sie sehen möchten. Fördern Sie Ihr Kind deshalb bewusst nach seinen Interessen und Talenten!

Kinder lieben es, wenn sie mit Eltern teilen können, was sie selbst gerade so aufregend finden. Der Sohn spricht nur von Tyrannosaurus Rex und Co? Ab in die Dino-Ausstellung. Die Tochter fiebert der vorabendlichen Herzschmerzserie entgegen? Na gut, schauen wir mal gemeinsam (wenn du das so toll findest, vielleicht gefällt es mir ja auch) und reden dann darüber.

Und wenn Kinder kein Hobby haben? Wenn sie unsicher sind, was ihnen liegt und woran sie Spaß haben könnten? Jetzt sind wir Eltern besonders gefragt. Wir können, unabhängig von unseren eigenen Vorlieben, alles anbieten, was es gibt: Technik, Kultur, Sport. Nicht immer müssen Mama und Papa dabei sein. Was ist mit Onkel Heini und Tante Traudi? Die spielen nur zu gerne jedes Karten- oder Gesellschaftsspiel.

Familien, die ihren Kindern Bildungsanreize bieten möchten, können gemeinsam überlegen, was sie unternehmen wollen. Es empfiehlt sich, das Jahr unter ein Motto zu stellen: z. B. ein Theater-, Museums- oder Wanderjahr. Das Prinzip bleibt gleich: Einmal im Monat gehen die Eltern mit dem Kind eben ins Theater, ins Museum oder in die Natur. So lernt man im Laufe des Jahres eine ganze Menge gemeinsam kennen. Nimmt man beim Wandern auch noch ein großes, weißes Tuch mit, legt es unter einen Baum oder ein Gebüsch und schüttelt kräftig, dann lässt sich so auch der Biologieunterricht anschaulich erweitern. Das Käfer- oder Spinnenbestimmungsbuch kann man in der Bücherei ausleihen. Und die Berechnung des Wanderweges belebt den Mathematikunterricht …

Oder: Einmal im Monat kocht die Familie international – Rezepte aussuchen, gemeinsam einkaufen, Tisch dekorieren und kochen. Dabei lernen alle etwas über gesunde Ernährung, über andere Kulturen und über das Kochen an sich.

Wenn man z. B. einmal im Monat einen Platz in seiner Heimatstadt erkundet, kann man dies mit öffentlichen Verkehrsmitteln tun oder mit dem Fahrrad. Ältere Geschwister können etwas über die Geschichte recherchieren oder über die Veränderungen. Welches Denkmal steht dort? Welche Bäume wurden gepflanzt? Wer war der Namensgeber? Das geht auch mit großen Gebäuden und Parkanlagen. In jedem Ort gibt es viel zu entdecken.

Und jede Stadt bietet Schachkurse, einen Ferienzirkus, einen Debattierclub, den Musical-Chor, kreatives Malen oder… Das alles kostet Geld. Aber es ist gut investiert, um dem Kind alle wunderbaren Erfahrungen in einer Art Schnupperangebot zu ermöglichen. Und Spaß macht es garantiert der ganzen Familie.

Gemeinsam gibt es viel zu entdecken – zeigen Sie Ihrem Kind die Vielfalt der Möglichkeiten.

Gaby Miketta

Das kann die Familie leisten:

  • Organisieren Sie gemeinsam Erlebnistage für die ganze Familie. Mit Wanderungen, Besuchen im Theater, Museum …
  • Nutzen Sie die Freizeit- und Kulturangebote Ihrer Stadt – vom Schachclub bis zum Musical-Chor